In diesen Tagen ziehen die Sternsinger von Tür zu Tür, segnen Häuser und Wohnungen und sammeln Spenden für Not leidende Kinder in der ganzen Welt. Zu mir kommen seit rund 25 Jahren die gleichen Sternsinger. Heute sind es erwachsene Männer, deren Kinder teilweise selbst schon Sternsinger sind. Sie sind aus meiner früheren Jugend- und Ministrantengruppe und betreuen sozusagen „Stammkunden“. Das ist jedes Mal ein fröhliches Wiedersehen. Das Sternsingen ist ein alter Brauch, der bis ins Mittelalter zurückreicht. Als Könige gekleidet zogen Jungen durch die Gassen und spielten den Zug zur Krippe nach. Bei ihren Hausbesuchen schreiben die Sternsinger den Segen mit gesegneter Kreide über die Türen: 20*C+M+B+20. Das aktuelle Jahr, in diesem Fall 2020, steht getrennt am Anfang und am Ende. Der Stern steht für den Stern, dem die Weisen aus dem Morgenland gefolgt sind. Zugleich ist er Zeichen für Christus. Die Buchstaben C+M+B stehen für die lateinischen Worte „Christus Mansionem Benedicat“ – Christus segne dieses Haus. Die drei Kreuze bezeichnen den Segen: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Auch ich habe in meiner Jugend schon einige Türen mit dem Segensspruch versehen. Bei uns waren die Ministranten Sternsinger, da war ich ganz selbstverständlich immer mit dabei. Die weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder trägt dieses Jahr das Motto: „Frieden! Im Libanon und weltweit“. Die Sternsinger tragen den Weihnachtssegen in die Häuser und bitten um Spenden für Kinder im früheren Bürgerkriegsland Libanon. Eine gute Gesundheitsversorgung sowie eine gute Bildung und Ausbildung ist für diese Kinder besonders wichtig.