Ihr Abgeordneter des Wahlkreises Esslingen

Interfraktioneller Gesprächskreis Hospiz im Deutschen Bundestag

Seit 2005 bin ich Co-Vorsitzender des Interfraktionellen Gesprächskreises Hospiz. Zuvor habe ich in der Enquete-Kommission „Ethik und Recht der modernen Medizin“ an den Themen „Patientenverfügung, Hospizarbeit, Palliativmedizin und Sterbehilfe“ gearbeitet. Mit dem Ziel, Themen der Hospizbewegung und Palliativversorgung über Parteigrenzen hinweg zu diskutieren und erforderliche Veränderungen bei den Rahmenbedingungen zu schaffen, wurde der Gesprächskreis 2002 gegründet. Der interfraktionelle Gesprächskreis Hospiz ist ein geeignetes Forum, die Betreuung und Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen noch mehr in den öffentlichen Raum zu tragen. Im Parlament befassen wir uns mit allem, was für die Bürger in diesem Land relevant ist. Die Themen Sterben und Tod zählen auch dazu. Als Parlamentarier müssen wir stets im Auge behalten, ob das, was wir im Bundestag beschließen, auch so umgesetzt wird oder ob in bestimmten Fällen nachjustiert werden muss. Der Austausch mit den Menschen aus der Hospiz- und Palliativarbeit, der innerhalb des Gesprächskreises stattfindet, ist daher unverzichtbar. Eine humane Gesellschaft muss sich nicht nur daran messen lassen, wie sie ihre ärmsten Mitglieder behandelt. Sie muss sich auch daran messen lassen, wie sie mit Schwerstkranken und Sterbenden umgeht. Am 30. Januar 2019 wurde ich als Co-Vorsitzender des Interfraktionellen Gesprächskreises Hospiz des Deutschen Bundestages mit dem Ehrenpreis des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands (DHPV)  in der Kategorie „Strukturen und Rahmenbedingungen“ ausgezeichnet. Dieser Preis ist für mich ein Ansporn und ein Auftrag, mich auch weiterhin für eine gute hospizliche und palliativmedizinische Versorgung einzusetzen. 

"Es ist nicht der Tod, es ist das Sterben, das mich beunruhigt"
(Michel de Montaigne, französischer Renaissancedenker)

Ich finde dieser Satz bringt sehr gut zum Ausdruck, was viele Menschen, ob gesund oder krank, bedrückt: die Angst vor einem langen Sterbeprozess, vor Schmerzen, aber auch vor Abhängigkeit und Hilflosigkeit gegenüber ärztlichen Entscheidungen. Unsere Aufgabe ist es, sterbenden Menschen zu zeigen, dass sie nicht allein sind. Ein Ort, wie beispielsweise das Esslinger Hospiz in meinem Wahlkreis, das mir sehr am Herzen liegt und welches ich schon seit seiner Eröffnung begleite, trägt dazu bei. In Hospizen werden Menschen am Ende ihres Lebens begleitet. Es wird ihnen Lebensqualität gegeben und ein würdevolles Sterben ermöglicht. Auch die Angehörigen erhalten dort Unterstützung.

In unserer modernen Gesellschaft haben sich Sterben und Tod aus dem nahen Bereich der Familie und Nachbarschaft in die Institutionen verlagert. Unsere Gesellschaft tut sich extrem schwer mit Sterben, Tod und Trauer. Ich setze mich dafür ein, dass diese Themen nicht verdrängt und verschwiegen werden. Wir müssen öffentlich darüber diskutieren und diesen Themen einen Platz in der Mitte der Gesellschaft geben. In zahlreichen Vorträgen zur Patientenverfügung informiere ich über die Rechtslage und Fragestellungen im Zusammenhang mit medizinischen Maßnahmen am Lebensende.

 

 

 

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